Amerika Austauschprogramm
Im März 2018 waren 21 SchülerInnen zusammen mit zwei Lehrern in den Vereinigten Staaten von Amerika. Doch schon der Anflug gestaltete sich schwierig: In den USA gab es heftige Stürme, sodass ein Landen eines Flugzeugs dort unmöglich wurde. So wurden wir auf einen Flug über London umgebucht, reisten einen Tag später an und konnten es uns auf Kosten der Fluglinie noch für eine Nacht in einem „fancy“ Hotel so richtig gut gehen lassen – es gibt Schlimmeres! Tags darauf liefen zu unserer Erleichterung die gefürchteten Einreisekontrolle in den USA ganz entspannt ab und es konnte losgehen. So begann, mit einem Tag Verspätung, eine schöne und unvergessliche Zeit!
Von den SchülerInnen, die dabei waren, wurden zu vielen Aktivitäten Berichte geschrieben. Hier unsere Texte:
Food in Amerika
Wenn ihr euch überlegt in die USA zu reisen, müsst ihr euch einer Sache bewusst sein: Abnehmen werdet ihr dort nicht - kulinarischer Schock! Eigentlich werden alle Klischees erfüllt: Amerikaner essen viel und ungesund.
Waffeln werden mit übertrieben viel Sirup gegessen, Gemüse wird frittiert (Warnung: Probiert keine Onion Rings!), alles wird in Öl eingetunkt, z.B. auch die Pretzel (ja, mit „P“!), Pasta wird mit Vodkasauce oder Massen an Käse oder eben auch frittiert angerichtet und die Süßigkeiten besitzen fünf verschiedene Geschmacksrichtungen in einem. Nach Brot sucht man oft vergeblich, stattdessen bekommt ihr aber leckere Bagels. Auch Salat ist eher selten anzutreffen, und wenn doch, wird er mit Senf oder anderen Grillsaucen serviert. Die Portionen sind großzügig; gegessen wird oft und Lunchtime beginnt um 10:50 Uhr.
Eines sei euch garantiert: Ihr werdet dort viel Neues entdecken und wir
wünschen euch einen guten Appetit!
Viele liebe Grüße Laura, Sophie und Emily
Everyday Schoollife
Der Unterricht in amerikanischen High Schools unterscheidet sich stark von dem deutschen Schulsystem. Zum einen haben dort die Lehrer einen eigenen Klassenraum, den sie je nach ihrem Fach unterschiedlich gestalten. Die Schüler wandern so in ihre jeweilige "class", während der Lehrer in seinem Zimmer verweilt, was sogleich auch eine Art Büro für ihn ist. Die Stunden dauern je 58 Minuten und man hat dazwischen nur 2-3 Minuten Pause, was aber nicht so kurz ist wie es klingt, da man während des Unterrichts jederzeit auf das Klo gehen sowie essen und trinken darf. Auch die Handybenutzung wird sehr viel lockerer geregelt als in Deutschland. Bei den meisten Lehrern ist es kein Problem, das Handy in der Stunde zu benutzen oder auch Musik über Kopfhörer zu hören. Jeder Schüler hat auch das gleiche Chromebook, welches im Unterricht dauerhaft in Benutzung ist, egal, ob der Lehrer gerade etwas Wichtiges erzählt oder nicht. Die Schüler melden sich auch nicht im Unterricht, sondern reden einfach, wenn sie was zu sagen haben. Der Unterricht variiert, wie bei uns, jedoch von Lehrer zu Lehrer stark. Die Middle School, welche von den ungefähr 11-14-Jährigen besucht wird, ist eigentlich genau gleich aufgebaut wie die High School. Auch hier gehören zur Schule ein Fitness Studio, ein Stadion und vieles mehr, von dem wir hier nur träumen können. Sie ist jedoch etwas kleiner als die High School und etwas kindlicher gestaltet.
NYC
Am 8. März 2018 machten wir uns schon früh auf den Weg nach New York City - die Stadt, in der alle Träume wahr werden! Wir konnten es kaum erwarten und nach einer eineinhalbstündigen Busfahrt erreichten wir dann unseren ersten Stopp, den berühmten Central Park im Herzen der Stadt. Gleich beim Aussteigen konnten wir das erste Gebäude, das in Downtown NYC gebaut wurde, bewundern. Dann machten wir einen Spaziergang durch Eis und Schnee und sahen viele bekannten Orte des Central Park: Die Bow Bridge, die Strawberry Fields, das Loeb Bootshaus und die Eislaufbahn mit der Skyline im Hintergrund. Nach diesen ersten tollen Eindrücken machten wir uns nun auf den Weg zur Fähre, um auf die Liberty Island zu gelangen. Dort konnten wir die riesige Statue of Liberty bewundern und viele schöne Andenken kaufen. Nachdem wir dann wieder zurück zum Hafen gefahren waren, machten wir uns auf den Weg zum 9/11 Memorial. Dort hatten wir Zeit die Gedenkstätte, die an die rund 3000 Opfer der Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center erinnert, zu besuchen. Nach dem ergreifenden Aufenthalt im 9/11 Memorial Museum liefen wir durch Downtown New York zur Wall Street mit ihren zahlreichen Kreditinstituten und der weltgrößten Wertpapierbörse - sie war unser letztes geplantes Highlight. Dank unseres Busfahrers konnten wir auf der Rückfahrt spontan noch den Times Square sehen. Hunderte Leuchtreklamen, die vielen Autos und Menschen sorgten für eine Überflutung von Eindrücken. Neben etwa 40 Theatern befinden sich im Bezirk um den Times Square Cafés, Fast-Food-Ketten und Andenkenläden, aber auch viele Nobelrestaurants. Schließlich machten wir uns auf den Heimweg, auf dem wir die vielen, tollen Eindrücke des Tages erst einmal verdauen mussten.
National September 11 Memorial & Museum
Neunter September 2001. Vier entführte Flugzeuge. Zwei davon fliegen in zwei Türme des World Trade Centers. Eins ins Pentagon. Die ganze Welt steht unter Schock. 17 Jahre später fällt es der Stadt New York immer noch schwer, dieses Ereignis zu verkraften. Wir durften im Rahmen unseres New York Trips das National September 11 Memorial & Museum besuchen. Unser Tour Guide (sie lebt in New York) traute sich mit uns zum ersten Mal nach den schrecklichen Geschehnissen in dieses Museum. Sie selbst war am 11. September im Ausland, trotzdem traf sie das Ereignis schwer. Nachdem wir durch den Security Check durch sind, durfte jeder das Museum selbst auf sich wirken lassen. Anfangs wurde man in das Geschehnis eingeführt, indem grundlegende Fakten darüber aufgeführt wurden. Wenn man weiterging, kam man zu einer Empore, von der man auf die Grundpfeiler des ehemaligen World Trade Centers sehen konnte. Man bekam einen Überblick über die verschiedenen Bereiche des Museums und konnte entscheiden, welchen man zuerst besichtigt. Durch eine Rolltreppe kam man zu der eigentlichen Museumsetage, auf der sich alles befand. Die erste Ausstellung bestand aus einem langen Zeitstrahl, der das Ereignis sehr genau wiedergab. Besonders emotional war, dass die Ausstellungen durch Bilder und zum Beispiel Aufzeichnungen von Telefonanrufen der Opfer unterstützt wurden. Somit hörte man ihre Stimmen, wie sie ihren Angehörigen mitteilen, dass sie in einem Flugzeug sitzen, das in zwei Minuten ins höchste Gebäude New Yorks fliegt. Andere riefen ihre Familie an und sagten, dass sie in einem der Twin Towers sitzen, der schon brannte und sich nochmal melden würden. Es gab kein Nochmal... In einer anderen Ausstellung konnten die Besucher Fotos aller Opfer sehen, auf vier großen Wänden, voll mit Fotos. Im inneren Bereich dieser Ausstellung gab es über jedes Opfer mehr Informationen, zum Beispiel, ob sie verheiratet waren, Kinder hatten, was sie im World Trade Center taten oder was ihre Hobbies waren. Diese Vorstellung ging den meisten von uns sehr nahe, da man über die Menschen so viel erfährt um zu realisieren, dass sie nicht mehr da sind. Nach einer Stunde gingen wir sehr betroffen aus dem Museum in Richtung Memorial. Der Himmel, der davor noch so blau und sonnig war, war passenderweise jetzt grau und dämmrig. Wir fühlten uns alle komisch, mussten noch alles verarbeiten. Hier standen wir nun, am Ground Zero, der früheren Grundfläche der Twin Towers. Außenrum standen die Namen der Opfer, an manchen lagen frische Rosen. Das bestätigte uns, dass dieses Ereignis von niemandem, egal ob New Yorker oder nicht, schon verarbeitet ist. Als Fazit wollen wir sagen, dass dieses Museum wahrscheinlich eines der besten Museen weltweit ist, da es nicht nur informiert, sondern auch ans Herz geht.